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Editorial | Denkpause 11 | 19.02.01
LiebeR LeserIn,
Spin-Doctors sind in der modernen Politik unersetzlich. Mustergültig haben sie es in den letzten Wochen wieder geschafft, die Aufmerksamkeit vom eigentlichen Mißstand auf Scheinprobleme zu lenken. Für Veränderungen an der mit der Osterweiterung unbezahlbaren EU-Agrarpolitik verwandten sie drei Buchstaben, von denen niemand etwas genaues weiß: BSE.
A.U.T.O. dagegen, die Seuche, bei der die Bullen nur eine moderierende Wirkung haben, produziert allein innerhalb der BRD jährlich ministerrücktrittsfrei fast 10.000 Tote. Anderes Beispiel: Über Uranmunition werden Resolutionen geschrieben, die nur die ersten vier Buchstaben des Wortes in Frage stellen. Die zeitgleiche Meldung, daß das Massaker von Raçak zur Kriegspropaganda erfunden wurde, kann durch die Inszenierung des Uran-Skandals wunderbar unterdrückt werden. Das Europäische Parlament fordert alternative, uranfreie Munition. Grüne Waffen, mit denen sich »gestaltende Friedenspolitik« (J.F.) machen läßt, sind in den EU-Ställen schon genug vorhanden. Beim nächsten Mal könnten 400.000 wahnsinnige Rinder über Belgrad oder Moskau abgeworfen werden. Die Rüstungsindustrie ist von dem Vorschlag wohl wenig begeistert - sie will selbst biologisch abbaubare Waffen herstellen. An den Bedarf an Transporthubschraubern, den der Nahrungsmittelexport auslöst, haben ihre Spin-Doctors offensichtlich noch nicht gedacht.
Ihre Ilka Schröder
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