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Presseerklärung
Nr. 03/2001, Berlin 12.01.2001
EU-Truppe verschießt Uran-Munition
Wie die Wochenzeitung »European Week« meldet, sollen die
Krisenreaktionskräfte der EU mit Munition ausgestattet werden, die
abgereichertes Uran (depleted Uranium - DU) enthält. Dazu erklärt Ilka
Schröder, Mitglied des Europäischen Parlaments (Grüne):
Militär bedeutet immer auch Wettrüsten - atomar, nicht-atomar, und nun also auch semi-atomar. Deshalb kann eine EU-Armee keine Friedenstruppe sein. Sie bedeutet vielmehr eine weitere Brutalisierung im weltweiten Kampf um Einfluss-Sphären.
Bisher beschränkte sich Europa darauf, den Einsatz von Uran-Munition
durch die USA zu billigen, um danach den Schwarzen Peter den Amerikanern zuzuschieben. Doch dabei soll es nicht bleiben: Ihre schnelle Eingreiftruppe will die EU mit panzerbrechender Munition ausstatten, die abgereichertes Uran enthält. Die giftigen Geschosse sollen zunächst von Panzern und Kampflugzeugen verschossen werden, die Großbritannien zu der EU-Truppe beisteuert.
Als die Leukämie-Fälle nach dem Gebrauch von abgereicherter Uranmunition in Bosnien und im Kosovo bekannt wurden, waren die Schuldigen schnell gefunden: Der Kraftwerksabfall war ja nur von den US-Truppen verschossen worden. Doch schon damals war der Einsatz der Munition vom Nato-Rat - in dem die EU-Staaten die Mehrheit haben - gebilligt worden.
Und er wird weiter gebilligt: Trotz der bekannt gewordenen Verseuchung will die Nato am Einsatz von DU-Munition festhalten. Und auch für eine Entseuchung der kontaminierten Gebiete fühlt sich das westliche Bündnis nicht zuständig.
Die Auswirkungen dieser humanitär begründeten Militärpolitik bekommt die Bevölkerung in Bosnien, im Kosovo und dem Rest Serbiens zu spüren.
Deshalb muss jetzt über Wiedergutmachung für die Kriegsschäden verhandelt werden. Fischers Putztruppe sollte sich bald an die Arbeit machen, denn sie wird einiges zu beseitigen haben.
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