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Datum: 21.07.2000
Quelle: Hannoversche Allgemeine Zeitung
Beer für Diskussion über Gelöbnisse
Es sei falsch, öffentliche Gelöbnisse mit Zwang auf öffentlichen Plätzen zu veranstalten. Mit Blick auf die Sicherheitsvorkehrungen für das Gelöbnis am Abend in Berlin mit 1 000 Polizisten sagte Beer: »Hier wird die Öffentlichkeit durch ein riesiges Polizeiaufgebot und nötige Schutzmaßnahmen ausgegrenzt."«
Die-Grünen-Politikerin erklärte, sie hätte an dem Gelöbnis teilgenommen, wenn sie nicht auf der Rückreise aus dem Kosovo gewesen wäre. Vor einem Jahr sei sie auch dabei gewesen. Die Proteste und Demonstrationen gegen die Militär-Feier nannte sie aber legitim. »Das müssen Gesellschaft und Soldaten aushalten.« Zur Verankerung der Bundeswehr in der Gesellschaft würde ihrer Ansicht nach aber die Darstellung der »hervorragenden Arbeit der Soldaten im Kosovo« mehr beitragen als »Gelöbnisse oder ein großer Zapfenstreich«.
Beer setzte sich für die Vermeidung von Konfrontation ein. »Gelöbnisse sollten grundsätzlich in Kasernen verlegt werden."« Das Datum 20. Juli und der Veranstaltungsort Bendler-Block ist ihr zufolge eine gute Auswahl für ein Gelöbnis »"zum Gedenken an den militärischen Widerstand«. Im Bendler-Block wurden die Hitler- Attentäter hingerichtet. Beer: »Wir müssen die Rekruten damit konfrontieren, dass die Wehrmacht kein Bestand der Tradition der Bundeswehr sein darf.«
Die Aktion der Grünen-Europaparlamentarierin Ilka Schröder bezeichnete Beer allerdings als »Werbe-Kampagne im Sommerloch«. Schröder hatte Regenschirme und Farbe an linke Gruppierungen verteilt, weil ihnen solche Materialien nach den Störungen im vorigen Jahr während des Gelöbnisses von der Polizei abgenommen wurden. »Das hilft dem Verhältnis von Bundeswehr und Bevölkerung nicht weiter«, sagte Beer.
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