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Ilka Schröder

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Datum: 02.06.2000
Autorin: Christiane Schlötzer
Quelle:Süddeutsche zeitung

Immer Ärger mit Ilka Schröder

"Ich bin meine eigene Strömung", hat die jüngste
Europa-Abgeordnete der deutschen Grünen, Ilka Schröder,
über sich gesagt. Es könnte sein, dass die 22-Jährige bald
auch ihre eigene Partei ist. Wegen Schröder und ihrer
Aktivitäten im äußerst linken Flügel der Grünen hat es schon
häufig Ärger gegeben. Zuletzt war die eigenwillige
Europäerin durch den Vorschlag aufgefallen, Schleuser an
der Ostgrenze der Europäischen Union zu subventionieren,
weil diese Branche schließlich eine "Dienstleistung" erbringe.
"Dümmlich" nannte das Parteichefin Antje Radcke. Zugleich
beschwichtigte der Vorstand aber eher. Die Jung-Europäerin
sei eben "ein Kind, das von praktischer Politik nichts
versteht".

Nun hat Ilka Schröder wieder einen Vorschlag gemacht,
nachzulesen in ihrem regelmäßig erscheinenden
Mitteilungsblatt mit dem Titel Denkpause. Dort heißt es in
Schröders eigener Kolumne: "Wer sicherstellen will, dass
Deutschland weiterhin Kriege führen kann, sollte 2002
unbedingt die Grünen unterstützen." An anderer Stelle des
Blatts stänkert die Berlinerin gegen die Kampagnen der
Grünen für den Umstieg auf "Grünen Strom" aus
regenerativer Energie. Niedersächsische Grüne, die sich
dafür stark machen, hat dies so vergrätzt, dass sie nun
darüber nachdenken, ob sie gegen Schröder nicht ein
Parteiausschlussverfahren beantragen sollen.

Heide Rühle, Spitzenkandidatin der deutschen Grünen im
Europaparlament, hat den Vorstand in Berlin "schon
mehrfach aufgefordert, Schröder zum Gespräch einzuladen,
um ihr die Grenzen aufzuzeigen". Rühle war vor dem
Wechsel nach Brüssel selbst Bundesgeschäftführerin der
Grünen. Die Parteispitze, klagt Rühle, habe die Probleme mit
der Parlamentsjüngsten "schleifen lassen". Sie hoffe auf den
neuen Bundesvorstand, sagte Rühle der Süddeutschen
Zeitung. Schon bei der Wahl Schröders gab es Zweifel an
der politischen Reife der Studentin. Als "links und jung"
wurde sie aber durchgedrückt. Am Donnerstag meldete sie
sich von der Expo in Hannover zu Wort. Durchsuchungen
eines Anti-Expo-Camps verglich sie mit "Zuständen wie im
heutigen Jugoslawien".

Christiane Schlötzer

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